1979 22 Japan und die Schweizerische Nationalbank stocken ihre Swap- Fazilitäten (um 5 bzw. 4 Mrd US-$) auf. Der US-Diskontsatz wird auf den Rekordstand von 9,5 o/o erhöht. 17. November Der Bundestag verabschiedet das Steueränderungsgesetz 1979, dem der Bundesrat am 24. d.M. zustimmt. Es bringt bei der Lohn- und Einkommensteuer eine Tarif korrektur und Erhöhung des Grundfreibetrages, ferner u.a. Wegfall der Lohnsummensteuer vom 1. Januar 1980 an und Erhö hung der Mehrwertsteuer von 12 o/o auf 13% bzw. von 6% auf 6,5% ab Jahresmitte 1979. 5. Dezember Der Europäische Rat gibt in Brüs sel die Einführung des Europä ischen Währungssystems (EWS) auf der Basis fester Wechselkurse (Bandbreite ±2,250/o) zum 1. Januar 1979 bekannt. Die wesent lichen Elemente des EWS sind die Schaffung einer europäischen Währungseinheit (ECU oder EWE), das Wechselkurssystem im Rah men des sog. „Paritätengitters“, die Neufestlegung der Interven tions- und Kreditmechanismen und die Einschaltung des Fonds für Währungspolitische Zusammenar beit. Die Bundesrepublik, Frank reich, die Benelux-Staaten und Dänemark erklären sich zur soforti gen Teilnahme am EWS bereit. 12. Dezember Norwegen erklärt seinen Austritt aus dem Europäischen Währungs verbund. 13. Dezember Italien erklärt nach Zubilligung einstweiliger Erleichterungen (6 o/o Bandbreite, zusätzliche Kredithilfe) seine Bereitschaft zum sofortigen EWS-Beitritt. 14. Dezember Die Bundesbank beschließt, die Rediskont-Kontingente der Kredit institute mit Wirkung vom 1. Januar 1979 um 5 Mrd DM zu kürzen. Außerdem legt sie für die Zeit vom vierten Quartal 1978 bis zum vier ten Quartal 1979 ein neues Geld mengenziel in einer Bandbreite von 6—90/0 fest. 15. Dezember Irland löst seine historische Bin dung an das Pfund Sterling und erklärt unter Sonderbedingungen, wie sie Italien erhalten hat, seine Bereitschaft zum sofortigen EWS- Beitritt. 17. Dezember Die OPEC-Konferenz in Abu Dhabi beschließt die sukzessive Erhö hung der Rohölpreise im Jahre 1979 um insgesamt 14,4 o/o. 18. Dezember Die EG-Finanzminister erlassen vier Verordnungen, damit das EWS fristgerecht am 1. Januar 1979 anlaufen kann. 20. Dezember Meinungsverschiedenheiten im Rat der EG-Agrarminister über Abbau des Grenzausgleichs und Wieder herstellung eines gemeinsamen Agrarpreisniveaus verhindern ein fristgerechtes Inkrafttreten des EWS. 21. Dezember Erfolgreicher Abschluß der zweieinhalbjährigen Verhandlungen über den Beitritt Griechenlands zur EG: Vollmitgliedschaft ab 1981 mit mehrjährigen Übergangszeiten hin sichtlich des Agrarmarktes und der Freizügigkeit. 10. Januar Beendigung des rd. 40-tägigen Arbeitskampfes in der Stahlindu strie von Nordrhein-Westfalen, Osnabrück und Bremen nach vor ausgegangenen Schwerpunkt streiks und Aussperrungen mit einem Kompromiß: Anhebung der Löhne und Gehälter um 4 o/o rück wirkend zum 1. November 1978 und weitere Vergünstigungen im Sozialbereich. 17. Januar Italien lockert mit sofortiger Wir kung die Restriktionen für die Aus weitung von Bankkrediten. 18. Januar Die Bundesbank erhöht mit Wir kung vom 19. Januar 1979 den Lombardsatz von 3,5 o/o auf 4 o/o und hebt ferner mit Wirkung vom 1. Februar 1979 die Mindestreser vesätze der Kreditinstitute für Inlands- und Auslandsverbindlich keiten um 50/0 an. Dadurch wird Liquidität in Höhe von knapp 3 Mrd DM abgeschöpft. Neben weiteren Krediterleichterun gen senkt Belgien mit sofortiger Wirkung den Lombardsatz von 8,5% auf 8 0/0. 19. Januar Die Niederlande lockern die Bestimmungen über langfristige Kapitalimporte. 24. Januar Die Schweiz erlaubt mit sofortiger Wirkung wieder die Anlage auslän discher Gelder in inländischen Wertpapieren und die Einfuhr aus ländischer Banknoten. 15. Februar Dänemark beschließt eine Verlän gerung des allgemeinen Preis stopps bis zum 15. April 1979. 13. März Nach einer am Vortage gefundenen Einigungsformel über die Beile gung der deutsch-französischen Meinungsverschiedenheiten im agrarmonetären Bereich tritt das EWS unter Beteiligung aller EG- Staaten außer Großbritannien öS in Kraft. 29. März Die Bundesbank erhöht mit Wir kung vom 30. März 1979 den Dis kontsatz von 30/0 auf 40/0 und den Lombardsatz von 40/0 auf 5 0/0. Gleichzeitig werden die Redis kont-Kontingente der Kreditinsti tute um 5 Mrd DM erhöht.

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1978 | | pagina 24