Die Geschäftsentwicklung unserer Bank
Lfti
Überblick Die Erwartungen auf eine nachhaltige wirtschaftliche Belebung in der Bundesrepublik
Deutschland haben sich im vergangenen Jahr nicht erfüllt. Obwohl sich die Entwick
lung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich gestaltete, blieb die Kon
junkturlage insgesamt labil. Ansätze einer Erholung im Herbst 1977 verflüchtigten
sich infolge der Dollar-Schwäche, der damit verbundenen Aufwertung der D-Mark
und der hieraus resultierenden Beeinträchtigung der internationalen Konkurrenzfä
higkeit deutscher Unternehmen. Die Politik der Deutschen Bundesbank blieb darauf
ausgerichtet, durch mehrmalige Senkung des Diskont- und Lombardsatzes und der
Mindestreserven sowie durch stufenweise Aufstockung der Rediskont-Kontingente
die Bankenliquidität auszuweiten und damit Druck auf das inländische Zinsgefüge
auszuüben.
Trotz des von dem niedrigen Zinsniveau ausgehenden Anreizes blieb die Investi
tionsbereitschaft der gewerblichen Wirtschaft infolge der immer noch unzureichen
den Kapazitätsauslastung und der geringen Renditeerwartungen unverändert
schwach. Lediglich das Bestreben vieler Unternehmen, kurzfristige Kredite auf nied
rigem Kapitalzinsniveau zu konsolidieren, führte im langfristigen Kreditbereich zu
einer deutlichen Expansion der Kreditnachfrage. Bedingt durch die geringe Neigung
zur Sachkapitalbildung im Unternehmensbereich schlug sich die dort aufgestaute
hohe Liquidität verstärkt in der Anlage von Festgeldern oder im Kauf von Wertpapie
ren nieder.
Die Verschuldungsbereitschaft der privaten Kundschaft nahm demgegenüber weiter
zu. Zusätzlich zu den erheblichen Mitteln, die aus den im vergangenen Jahr in großer
Zahl ausgelaufenen vermögenswirksamen Sparverträgen in den Konsum flossen,
wurden zur Finanzierung von Privatinvestitionen Konsumenten- und Wohnungsbau
kredite lebhaft in Anspruch genommen.
Bei der nach wie vor starken Ausrichtung unseres Hauses auf das kurz- und mittelfri
stige Kreditgeschäft vorwiegend mit mittelständischen Unternehmen in Industrie,
Handel und Gewerbe hielten sich die positiven Aspekte dieser Entwicklung bei uns in
engen Grenzen.
Ertragslage Trotzdem ist es uns gelungen, die Ertragslage unserer Bank im Berichtsjahr insge
samt zu verbessern. Dazu trugen unsere erfolgreichen Bemühungen um eine größe
re Diversifikation des Bankgeschäftes und die gute Verfassung des Rentenmarktes
bei. Darüber hinaus haben wir es als eine unserer vordringlichen Aufgaben im ver
gangenen Jahr angesehen, die Kosten zu senken und das Kostengefüge der Bank
nachhaltig zu verbessern. So konnte der Personalaufwand unter den Stand per Ende
1976 vermindert werden und auch bei den Sachaufwendungen wurde durch Einspa
rungen in allen Bereichen die Vorjahreshöhe unterschritten. Dabei sind wir uns je
doch bewußt, daß einer weiteren Kostenstraffung Grenzen gesetzt sind.
Wir schließen das Geschäftsjahr 1977 mit einem Bilanzgewinn von 5564706,61 DM
ab. Um die Reserven der Bank weiter anzureichern, werden wir unseren Aktionären
in der Jahreshauptversammlung 1978 vorschlagen, hiervon 5500000,— DM in die of
fenen Rücklagen einzustellen und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen.
Großaktionäre In unserem letztjährigen Geschäftsbericht haben wir gern. §160 Abs. 3 Nr. 11 AktG
bereits dargelegt, daß uns die Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover-
Braunschweig, mit Schreiben vom 26. März/12. April 1976 den Erwerb einer Mehr
heitsbeteiligung an der ADCA angezeigt hat. Einschränkend wies die Norddeutsche
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