'er-
gar
Jen
auf
ten
in
ha-
ts-
10/0
er-
zu-
ien
zu-
io-
3b;
ät-
m-
:en
m-
;h-
ng
äf-
jm
ar-
Jer
la-
1e-
le-
en
ite
ch
nd
Differenzierte
Branchenentwicklung
Außenhandel
auf Hochtouren
Auf dem Weg
zum außenwirtschaftlichen
Gleichgewicht
Wirtschaftspolitik
des Bundes
Arbeitsmarkt
als Hauptproblem
Der Geschäftsverlauf in den einzelnen Branchen war recht unterschiedlich. Spitzen
reiter der Konjunktur war mit einem deutlichen zeitlichen Vorsprung die Automobilin
dustrie. Das Produktionsniveau war bereits Anfang 1976 so hoch, daß weitere Nach
fragesteigerungen zu Engpässen führten. Gestützt auf ein florierendes Exportge
schäft verzeichnete die Chemieindustrie einen kräftigen Umsatzanstieg. Auch für
die Elektroindustrie entwickelten sich im Berichtsjahr die Umsätze unerwartet gün
stig (bei elektrotechnischen Gebrauchsgütern 21 o/o, im Investitionsgütersektor
5%).
Auf der Schattenseite der Konjunktur standen infolge der nicht nur im Inland sondern
weltweit zögernd in Gang kommenden Investitionstätigkeit die zum Investitionsgüter
bereich gehörenden Sparten. Darüber hinaus sind die Absatzschwierigkeiten der
europäischen und damit auch der deutschen Stahlindustrie besonders hervor
zuheben, die unter einem immer stärker werdenden Konkurrenzdruck steht.
Für die Bauwirtschaft, die von der Rezession wohl am härtesten betroffene Branche,
war 1976 ein weiteres Krisenjahr. Von 1974 1976 sind 2600 Baufirmen aus dem
Markt ausgeschieden, ohne daß ein Ende des Umstrukturierungsprozesses abzuse
hen ist.
Im grenzüberschreitenden Warenverkehr erzielte die Bundesrepublik 1976 mit einem
Umsatz von 477,6 Mrd DM ihr bisher höchstes Außenhandelsergebnis. Noch mehr
als die Ausfuhr 15,6 0/0) erhöhte sich die Einfuhr 20,30/0), wobei die Import
preise bedingt durch die Verteuerung industrieller Rohstoffe und importierter
Halbfertigwaren stärker als die Exportpreise anstiegen.
Im Berichtsjahr wurde der Warenaustausch mit den westlichen Industriestaaten wei
ter ausgebaut. Ihr Anteil am deutschen Import beträgt nunmehr 74°/o und am deut
schen Export fast 77%. Überdurchschnittliche Zuwachsraten wurden im Außenhan
del mit den EG-Partnerländern erzielt.
Vom Wachstum des Außenhandelsvolumens profitierte die deutsche Hafenwirtschaft
angemessen. Die zusammengefaßte Umschlagsbilanz der 10 größten Seehäfen weist
eine Zunahme um 10,8% auf 140,8 Mio t aus, wovon 74,6 Mio t auf Hamburg und
Bremen entfallen.
Das Rekordergebnis von 1976, mit welchem die Bundesrepublik einen Welthandels
anteil von rd. 13% erlangte, zeigt, daß die internationale Konkurrenzfähigkeit der
deutschen Wirtschaft trotz Höherbewertung der D-Mark erhalten blieb. Der ver
schärfte Wettbewerb drückte allerdings die Gewinnspanne vielfach unter das In
landsniveau.
Der Beitrag des Außenhandels zur Zahlungsbilanz war ein Exportüberschuß von
34,5 Mrd DM. Infolge des seit vielen Jahren üblichen Defizits bei den Dienstleistun
gen und den Übertragungen sind die Überschüsse der Leistungsbilanz auf 7,5 Mrd
DM weiter zurückgegangen (1974: 25 Mrd DM; 1975: 9,4 Mrd DM).
Die Bundesregierung hatte in ihrem Jahreswirtschaftsbericht 1976 neben Wachstum
und Begrenzung des Außenbeitrages die Verminderung der Arbeitslosenquote auf
rd. 40/0 und die Rückführung des Anstiegs der Verbraucherpreise auf 5% bis 4,5%
anvisiert. Nur das letzte Ziel konnte voll erreicht werden.
Im Januar 1976 wurde mit 1,35 Millionen Erwerbslosen der höchste Stand der Ar
beitslosigkeit in der Bundesrepublik seit 1959 registriert. Im selben Monat verab-
17