wurde ihre Existenz mit wenigen Feder
strichen ausgelöscht. Sämtliche Nieder
lassungen und Zweigstellen wurden
geschlossen und die vorhandenen Ver
mögenswerte, darunter rd. 100 eigene
Bankgrundstücke und sonstige Immo
bilien entschädigungslos enteignet.
Soweit die Geschäftsunterlagen und
Archive in den letzten Kriegsmonaten
der Vernichtung entgangen waren,
wurden sie jetzt beschlagnahmt und bis
heute nicht freigegeben. Eine Fest
schrift zum 80jährigen Jubiläum der
Bank, einige Geschäftsberichte und ein
Aktenordner voll Unterlagen - mehr
konnte nicht gerettet werden.
Glücklicherweise verblieb der
Bank als einzige Niederlassung
die Filiale in der Behrenstraße
in Berlin. Sie gehörte nach
der militärischen
Besetzung der Stadt
Anfang Mai 1945
aufgrund der Anord
nung des sowjeti
schen Stadtkom
mandanten zu den
ruhenden Kreditinsti
tuten in Berlin. Unter
gefahrvollen Umstän
den wurden von hier
aus einige Unterlagen
von den Mitarbeitern der
Bank in die Westsektoren
verbracht und eine Geschäftsstelle in
der Joachimstaler Straße errichtet.
In den folgenden Jahren konnte
sich die Geschäftstätigkeit weisungs
gemäß lediglich auf die Erfassung und
Verwaltung der in den drei Westsekto
ren Berlins vorhandenen Vermögens
werte und Verbindlichkeiten der Alt-
ADCA und auf die Mitwirkung bei der
Berliner Uraltkontenumstellung und
Wertpapierbereinigung erstrecken.
Da die ADCA in Westdeutsch
land keine Niederlassung besaß, galt sie
nach der 35. DVO zum Umstellungs
gesetz nicht als Geldinstitut im Wäh
rungsgebiet der Bundesrepublik.
Anfang 1950 wurde daher ein
früheres Vorstandsmitglied
zum Treuhänder für die
Erfassung und Verwal
tung der im Bundes
gebietvorhandenen
Vermögenswerte
bestellt. Erst nach
seinem Ableben
im Juli 1954 hob
die Bank deutscher
Länder die Treuhän
derschaft auf.
Aufgrund des Berliner
Altbankengesetzes
wurde die ADCA dann
Berliner Altbank und durch
ADCA Berlin, Behren Straße