Wertpapier- und Konsortialgeschäft Beteiligungen Auch das Börsenjahr 1974 entsprach weder im Aktien- noch im Rentenbereich den noch zu Beginn des Berichtszeitraumes gehegten Erwartungen. Die allgemeine Krisenfurcht und die weltweite Aktienbaisse übten am Aktienmarkt auf die Kurse einen so starken Druck aus, daß bei kaum noch vorhandener Umsatz tätigkeit im Oktober der FAZ-Index den tiefsten Stand seit 7 Jahren erreichte. Erst die Ankündigung der Lockerung des restriktiven monetären Kurses durch die Bun desbank ließ in den letzten beiden Monaten den Markt, dann allerdings rasch, Wie deraufleben. Die Umsatzeinbußen konnten dadurch jedoch nur zum Teil ausgegli chen werden. Der allgemeine Kursrückgang am Rentenmarkt konfrontierte die Anleger mit stän dig steigenden Renditen, so daß die Bereitschaft zu Neuengagements so gut wie nicht mehr vorhanden war. Die Möglichkeiten, Neuemissionen zu plazieren, wurden immer geringer, was schließlich zu einer Emissionspause bis Ende Mai führte. Die dann folgende erste Bundesanleihe war mit einem Nominalzins von 10 und einer bis dahin nicht gekannten Laufzeit von 7 Jahren ausgestattet. Die folgenden Anlei hen der öffentlichen Hand wiesen sogar Festlaufzeiten von 6 und 5 Jahren auf. Erst im zweiten Halbjahr belebte sich der Markt aufgrund der veränderten Haltung der Bundesbank. Nach einem schnellen Kursanstieg wurden in den Monaten November und Dezember wieder längere Laufzeiten akzeptiert und der 10 %ige Anleihetyp durch 91/2 %ige Emissionen abgelöst. Unser Umsatz bei den festverzinslichen Wertpapieren war zwar besser als im Vorjahr, entsprach aber infolge der schwan kenden Marktsituation immer noch nicht voll unseren Vorstellungen. Im Konsortialbereich konnten wir dagegen - verglichen mit 1973— eine erhebliche Zunahme unserer Aktivitäten verzeichnen. Einerseits konnte durch die Zusammen legung der Konsortialquoten unseres Hauses mit denen der ehemaligen Norddeut sche Kreditbank AG, Bremen, bei öffentlichen Anleihen ein für die Gesamtbank in teressanter Anteil erzielt werden, andererseits wirkte sich die neu hinzugekommene Placierungskraft unseres norddeutschen Bereiches positiv auf den Absatz aus. Unsere bisherige Beteiligung an der Actiengesellschaft Norddeutsche Steingutfa brik, Bremen-Grohn, haben wir durch Übernahme von Aktien aus dem Wertpapier handelsbestand in die Bilanzposition „Beteiligungen“ zum Jahresende 1974 auf nominell 3,52 Mio DM, das sind 44 des Grundkapitals der Gesellschaft von 8,0 Mio DM, erhöht. Im Berichtsjahr haben wir zusammen mit der „POSEIDON“ Grundstücks- und Ver waltungsgesellschaft mbH, Bremen, die BEFU Beteiligungsgesellschaft für Unter haltungselektronik mbH, Bremen, gegründet. Das Stammkapital der neuen Gesell schaft in Höhe von 20 000,- DM wird mit 19 000,- DM von unserem Hause sowie mit 1 000,- DM von der „POSEIDON“ gehalten. Geschäftliche Tätigkeit wurde bisher noch nicht aufgenommen. Die BMW-Kredit GmbH, Frankfurt am Main, ein der Finanzierung der Händlerorga nisation der Bayerische Motorenwerke AG, München, dienendes Kreditinstitut, hat im Berichtsjahr ihr Stammkapital um 2 Mio DM von 7 Mio DM auf 9 Mio DM erhöht. Gemäß Beschluß der Gesellschafter wurden von dieser Kapitalerhöhung zunächst

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1974 | | pagina 52