Betriebsergebnis zu erzielen. Angesichts der sich weiterhin spürbar weltweit ver
schlechternden konjunkturellen Lage und der Aussicht, daß ein Wiederaufschwung
in Bälde nicht zu erwarten ist, sind Aufsichtsrat und Vorstand indessen der Auffas
sung, daß es im Interesse der Bankugd ihrer Aktionäre geboten erscheint, dieses im
abgelaufenen Jahr erwirtschaftete Ergebnis in vollem Umfang für die Absicherung
denkbarer Risiken bereitzustellen. Dabei sind wir uns durchaus bewußt, daß wir mit
dieser Vorsorge von unseren Aktionären sowohl Bereitschaft als auch Anerken
nung einer sie zunächst belastenden Dividendenpolitik erwarten. Im Hinblick auf
die Tatsache, daß viele Unwägbarkeiten und Unsicherheitsfaktoren den Verlauf der
Wirtschaft in den nächsten 12-18 Monaten belasten werden, sind wir der Ansicht,
daß der Verzicht auf eine Ausschüttung zu Gunsten der Stärkung der inneren Stabi
lität des Hauses gleichermaßen als eine wirtschaftlich sinnvolle wie auch im Inter
esse der Aktionäre dieser Bank liegende Maßnahme gewertet werden muß.
In diesem Zusammenhang kann einmal mehr festgestellt werden, daß sich, unab
hängig von allen im nachhinein aufgetretenen Schwierigkeiten, die Fusion von
Norddeutsche Kreditbank und ADCA als eine unverändert richtige, zwingende und
zukunftsweisende Entscheidung darstellt. Dies hat seine hohe Gültigkeit nicht zu
letzt auch darin, daß die Bank im Zuge der Fusion zwei Großaktionäre gewinnen
konnte, deren bedeutendes Potential wir uns bei unseren in-und ausländischen Ak
tivitäten in ansehnlichem Umfang zu Nutzen machen konnten.
Bilanzsumme Als Folge dieser allgemeinen Entwicklung im abgelaufenen Jahr lag die Bilanz-
und Geschäftsvolumen summe zum 31. Dezember 1974 mit 3 021 Mio DM leicht, und zwar um 71 Mio DM
oder 2,3 unter dem Vorjahresstand. Dagegen erhöhte sich das Geschäftsvolu
men (unter Einbeziehung der Indossamentsverbindlichkeiten, Bürgschaften und
Pensionsgeschäfte) um 2,5 von 3 683 Mio DM auf 3 776 Mio DM.
Kreditgeschäft Trotz restriktiver Bundesbankpolitik und Belastungen als Folge der Schließung der
Herstatt-Bank war es uns stets möglich, alle vertretbaren Kreditwünsche aus unse
rem angestammten Kundenkreis voll zu erfüllen.
Die fortschreitende Konjunkturabkühlung und die damit verbundene negative Ent
wicklung in weiten Zweigen der deutschen Wirtschaft, die in der Rekordzahl von In
solvenzen im Jahr 1974 ihren sichtbaren Ausdruck fand, führte zu erhöhten Risiken
und zu einer kritischeren Einschätzung der Kreditengägements. Unsere Geschäfts-
politik, auf eine regional und branchenmäßig möglichst weite Streuung der Einzel
risiken bedacht zu sein, werden wir angesichts der nicht unbedingt freundlichen
zukünftigen Entwicklungstendenzen noch stärker artikulieren als das uns in der
Vergangenheit notwendig erschien.
Unser Kreditvolumen (ohne durchlaufende Kredite), erhöhte sich, im wesentlichen
jedoch nur als Folge der Ausnutzung früher gegebener Zusagen, um 12,4 von
2 211 Mio DM auf 2 485 Mio DM.
Bei den kurz- und mittelfristigen Forderungen an Kunden war eine Ausweitung um
5,0 %von 1 262 Mio DM auf 1 325 Mio DM zu verzeichnen. Demgegenüber erhöhten
sich die langfristigen Ausleihungen um 17,5 von 319 Mio DM auf 375 Mio DM.