Umschlagpreise und Lotsentarife) auf eine Abflachung hindeuten. Längerfristig wird sich zudem die Küstenschiffahrt einer verstärkten Konkurrenz rationeller „Durchfrachttransporter“ in Form von Roll-on/Roll-off-Schiffen, Unit Load- und Kombi-Schiffen ausgesetzt sehen. Am Kümo-Transportvolumen im Nord- und Ost seeverkehr hatte die deutsche Flagge mit 24 der Gesamttonnage einen Anteil von 33 Binnenschiffahrt Im Güterverkehr auf den bundesdeutschen Binnenwasserstraßen ist die vorjährige Zuwachsrate von 7,5 (auf 246,6 Mio t, an welcher die Transportleistung der im Bundesgebiet beheimateten Schiffe mit 55 beteiligt war) nicht wieder erreicht worden. Da gut 85 des gesamten Binnenschiffahrtsverkehrs auf die Transporte von Baustoffen, festen und flüssigen Brennstoffen sowie Erz, Schrott und Erzeug nissen der eisenschaffenden Industrie entfallen, wirkte sich die ungünstige Bau konjunktur und der gedrosselte Mineralölbedarf entsprechend aus. Besonders in der Tankschiffahrt überstiegen die Kapazitäten den Bedarf. Große Sorgen bereitet den Binnenschiffern die Ertragslage. Die zur Jahresmitte in Kraft getretene lineare Anhebung der Frachten um 7,0 brachte in Anbetracht gleichzeitiger Lohn- und Gehaltserhöhungen von über 14 und laufend gestiegener Sachkosten keine Be freiung aus der seit langem anhaltenden Rentabilitätsklemme. Der vor einigen Jah ren eingeleiteten und größtenteils vom Gewerbe selbst finanzierten Abwrackaktion mit dem Ziel, durch Laderaumverknappung die Frachtraten den Erfordernissen anzupassen war trotz Außerdienststellung von rd. 3 000 Schiffen mit insgesamt 1 Mio tdw bisher kein ausreichender Erfolg beschieden. Als hauptsächliche Hemm nisse erwiesen sich dabei die preisdrückende Konkurrenz der Deutschen Bundes bahn, die Beschränkung der Aktion auf die deutsche Flotte und die durch das Ber- lin-Förderungs-Gesetz stimulierten Neuinvestitionen. Positive Aspekte bieten sich durch den Ausbau der Bundeswasserstraßen. Dies gilt gegenwärtig in erster Linie für den Hafen Hamburg, der durch die Ende 1976 zu er wartende Fertigstellung des Elbe-Seitenkanals eine neue, leistungsfähige und transportkostengünstige Flußverbindung zum Mittellandkanal erhalten wird. Für die Bremer Hafenwirtschaft ist im Interesse ihrer Hinterlandverbindungen zu Was ser, insbesondere nach dem Industrieraum Hannover und dem Ruhrgebiet, der ge forderte Ausbau der Mittelweser zwecks Schiffbarmachung für Fahrzeuge der Eu ropaklasse (Tiefgang 2,50 m) ein Anliegen von eminenter Bedeutung. Fischwirtschaft Der Gesamtumschlag an den vier deutschen Seefischmärkten belief sich 1974 auf 318 373 t, eine gegenüber dem Vorjahr leichtermäßigte Menge. Auch der Auktions umsatz von 149 575 t war, wie schon in den letzten Jahren, dem Volumen nach mit 7,7 rückläufig, während sich der Erlös um 2,4 auf knapp 201,1 Mio DM erhöhte. Hiervon entfielen wertmäßig 55,5 auf Cuxhaven, 31,8 auf Bremerhaven, 7,3 auf Hamburg und 5,4 auf Kiel. An die 63 der Gesamtauktionsumsätze bestand aus Fängen der deutschen Hochseefischerei, die damit weiterhin wichtigster Frischfischlieferant der Seemärkte geblieben ist. Die Trawlerflotte der deutschen Hochseefischerei verminderte sich im Berichtsjahr um 9 auf 74 Einheiten, von de nen 32 (davon 21 in Bremerhaven beheimatet) zum Typ der modernen Fabrikschiffe mit Tiefkühleinrichtung gehören. Das für eine großzügige Erneuerung der Flotte konzipierte Schiffbauprogramm wird allerdings durch schwerwiegende Unsicher heitsfaktoren gehemmt: so insbesondere durch die auf der UNO-Seerechtskonfe- renz geforderte Erweiterung der nationalen Fischereigrenzen und die nachlas sende Ergiebigkeit der traditionellen Fanggründe. 34

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1974 | | pagina 40