größere Teil (rd. 42 Mrd DM) auf die um 8,3 Mrd DM gestiegene Ausfuhr. Dem Volu men nach hat diese um 16,4 zugenommen. Saldiert mit den Werten importierter Maschinenbauerzeugnisse erbrachte die Gruppe Maschinenbau allein über ein Viertel des Nettoüberschusses im deutschen Außenhandel. Nur die Exporterfolge verhinderten ein stärkeres Absinken der Produktion. Mit 0,5 blieb sie nur unwe sentlich unter dem Stand von 1973 und ermöglichte dem Maschinenbau, sein Pot ential an Arbeitskräften (fast 1,1 Mio Beschäftigte) durchzuhalten. Auch im laufenden Jahr richten sich die entscheidenden Erwartungen auf das Aus landsgeschäft, wobei ein positiver Aspekt die rege Nachfrage aus den OPEC-Län- dern ist. Gleichzeitig stößt der deutsche Maschinenbau aber auch auf einen durch Exportförderungsmaßnahmen vieler Konkurrenzländer verschärften Wettbewerb, der nicht zuletzt beim Kampf um Großaufträge spürbar ist. Chemische Industrie Das vergleichsweise günstige Bild, das in der Jahresstatistik der verarbeitenden Industrie die Hauptgruppe der Grundstoff- und Produktionsgüter bietet, beruht ganz wesentlich auf den großen Erfolgen der chemischen Industrie. Ein Umsatz von 83,5 Mrd DM, was einer Steigerung von 29,2 gegenüber dem Vorjahr entspricht, brachte diese erstmals auf den Spitzenplatz aller Produktionszweige. Dasselbe gilt hinsichtlich der Auftragseingänge: Sie nahmen um 28,3 zu, wobei sich die aus ländische Ordertätigkeit 39,9 stärker erhöhte als die inländische 22,5 Dementsprechend überproportional hat sich der Export entwickelt, der mit einem Zuwachs von 45,1 einen Anteil von 36,2 am Gesamtumsatz erzielte. An der bundesdeutschen Ausfuhr war die chemische Industrie mit 17,5 (1973: 15,4 beteiligt. In den ersten neun Monaten erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten konti nuierlich; im Jahresdurchschnitt stieg sie um 2,2 Gleichwohl ist die Entwicklung des abgelaufenen Jahres anders zu sehen als die der beiden vorangegangenen Jahrzehnte. Kein anderer Industriezweig sah sich in gleich gravierendem Maße mit Energie- und Rohstoffproblemen konfrontiert. Die Explosion der Rohölpreise wirkte sich vor allem bei den organischen Chemikalien aus, während bei den anorganischen Grundstoffen der drastische Preisanstieg für Rohphosphate und Schwefel besonders einschneidend war. Mit der wertmäßigen Umsatzausweitung, zu einem beträchtlichen Teil durch die Weitergabe der Roh stoffpreiserhöhungen bedingt, hielt die Produktion nicht Schritt. Ursächlich waren hierbei Verknappungserscheinungen in der Rohstoffversorgung, welche die Groß chemie längere Zeit zur Kontingentierung vieler Erzeugnisse zwang. Nicht unerwar tet, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, hat die rezessive Entwicklung auch die chemische Industrie erfaßt. Der Aufwärtsentwicklung im ersten Halbjahr folgte ein Rückgang der Inlandsnachfrage, der sich die Produktion anpassen mußte. Schon gegen Jahresende waren die Kapazitäten nicht mehr voll ausgelastet. So hat sich die in der Vergangenheit stark ausgeprägte Mengenkonjunktur (1972: 6,8 1973: 13 im Jahre 1974 nicht wiederholt. Erstmals seit 1952 mußten Produk tionseinbußen (um 2,9 hingenommen werden. Das erste Quartal 1975 verlief in allen drei Monaten unbefriedigend. Charakteri stisch für die Entwicklung waren Exportrückschläge, welche das weitere Nachlas sen des Inlandsabsatzes noch übertrafen. Dieser Trend ist nicht frei von Bedenken, da die Wachstumschancen der chemischen Industrie in der Ausfuhr liegen. Dem deutschen Markt wird derzeit eine Aufnahmefähigkeit von Chemieprodukten über die Größenordnung der letzten Jahre hinaus nicht zugeschätzt. Im übrigen war bei einer Industrie mit so breiter Produktenpalette der Geschäfts gang in den einzelnen Sparten sehr unterschiedlich. Bei Düngemitteln sowie Che-

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1974 | | pagina 36