1974
17. September
Aufwertung des holländischen Gulden um 5
20. September
Frankreich erhöht Diskontsatz von 9'/i auf 11
4. Oktober
Bundesbank verschärft nach erneuten großen Devisenzuflüssen aus den Partnerländern
des Floatingblocks ihre Restriktionsmaßnahmen: Kürzung des Basisbetrages zur Berech
nung des Zuwachses an mindestreservepflichtigen Auslandsverbindlichkeiten um 15
(Liquiditätsentzug rd. 0,6 Mrd DM). Herabsetzung der Grenze für die Inanspruchnahme
der Rediskontkontingente, gestaffelt nach der Höhe des Eigenkapitals der Kreditinstitute
(Liquiditätsentzug rd. 1,1 Mrd DM); Erhöhung der Mindestreservesätze für Sicht- und
Termineinlagen um 3 (Liquiditätsentzug rd. 1,0 Mrd DM).
26. November
Die Bundesbank gewährt zur Verringerung der Zinsausschläge am Geldmarkt erstmals
täglich kündbaren Sonderlombardkredit.
29. November
Bundesbank erweitert nach zwischenzeitlich eingetretenen Devisenabflüssen die Redis
kontlinien um 15 (Liquiditätszufluß rd. 1,2 Mrd DM).
19. Dezember
Bundesregierung beschließt aufgrund der sich rasch verschlechternden Konjunkturlage,
das Stabilitätsprogramm vom 9. Mai weitgehend aufzuheben. Bestehen bleibt u. a. die
10%ige Stabilitätsabgabe. Lockerung der Bardepotpfiicht zum 1. Januar 1974.
22. Dezember
Ausrufung des Wirtschaftsnotstandes in Japan. Der japanische Diskontsatz steigt um 2
auf 9 d. h. auf den höchsten Stand seit Kriegsende.
23. Dezember
Die sechs Olexportländer am Persischen Golf erhöhen den Erdölpreis von Jahresanfang
1974 an von 5,06 auf 11,60 Dollar je Barrel.
8. Januar
Der Wechselkurs des US-$ steigt wieder auf 2,8790 DM.
11. Januar
Bundesbank ermäßigt die Mindestreserveanforderungen rückwirkend zum 1. Januar 1974
um rd. 4,5 Mrd DM. Die Sätze auf Inlandsverbindlichkeiten werden um 5 die auf
Auslandsverbindlichkeiten um 5 Prozentpunkte gesenkt. Außerdem entfällt die 60%ige
Zuwachsreserve auf Auslandsverbindlichkeiten.
19. Januar
Frankreich scheidet aus dem EG-Währungsblock aus und gibt den Franc-Kurs für 6
Monate frei.
21. Januar
Schließung der Devisenbörse für einen Tag.
30. Januar
Bundesregierung hebt die Beschränkungen zur Abwehr unerwünschter Kapitalzuflüsse
auf. Wegfall der Genehmigungsvorbehalte nach 23 AWG für Kreditaufnahme im Ausland
sowie für Direktinvestitionen in der Bundesrepublik; ferner Erleichterung des entgelt
lichen Erwerbs inländischer Wertpapiere durch Gebietsfremde. Senkung des Bardepot
satzes auf 20 und Erhöhung des Freibetrages auf 100 TDM.
13. Februar
Nach kurzen Schwerpunktstreiks Durchsetzung einer Lohnerhöhung von 11 für Arbeit
nehmer des öffentlichen Dienstes mit maßgeblich präjudizierenden Auswirkungen auf die
weiteren Lohnverhandlungen in anderen Wirtschaftsbereichen.
27. Februar
Der Goldpreis erreicht mit 184 US-$ pro Unze in London einen Nachkriegshöchststand.
Ende Februar
Die Zahl der Arbeitslosen steigt auf 620 000, Zuwachs von 273 000 gegenüber dem
Vorjahr.
20./21. März
Italien erhöht Diskontsatz von 6,5 auf 9 und hebt den gespaltenen Liramarkt auf.
25. März
Metallarbeiterstreik in Bremen mit dem Ergebnis einer durchschnittlichen Lohnerhöhung
von 12,25 beendet.