Hessen Binnenschiffahrt mit Rekordleistung Spitzenposition im Außenhandel verbessert Gesunde Finanzen Verhaltenes Wirt schaftswachstum des internationalen Stahlbooms und des mit dem letzten Quartal einsetzen den höheren Bedarfs an Kohle seinen Anteil am Industrieumsatz des Landes (215,9 Mrd DM) um 15,5% auf 29,3%. Dabei waren die Regionen Köln und Düsseldorf bei Zuwachsraten von 11,4% bzw. 6,6% mit einem Anteil von 14,0% bzw. 5,7% beteiligt. Die deutsche Binnenschiffahrt erzielte bei einer Zunahme des beförderten Lade volumens um 7,5% auf mehr als 245 Mio t einen neuen Transportrekord. In dem engmaschigen Binnenwasserstraßennetz Nordrhein-Westfalens nahm der Güterverkehr, begünstigt durch eine im Vergleich zu den beiden Vorjahren bessere Wasserführung des Rheins und das erhöhte Aufkommen von Eisen erzen, Stahl- und Walzwerkerzeugnissen, festen und flüssigen Brennstoffen, am stärksten zu. Die Ertragslage der deutschen Binnenschiffahrtsbetriebe blieb aber unbefriedigend, weil die erfreuliche Verkehrszunahme unter Anhebung der Frachtsätze durch den Anstieg der Personalkosten und die Verteuerung des Treibstoffes erlösmäßig schwer beeinträchtigt wurde. Bei einer überdurchschnittlichen Steigerungsrate von 18% erreichte das Außen handelsvolumen des Landes 104,1 Mrd DM. Mit diesem Ergebnis war Nord rhein-Westfalen am gesamten Außenhandel der Bundesrepublik beinahe zu einem Drittel beteiligt. Der Vorsprung vor den anderen Bundesländern hat sich weiter vergrößert. Gut 56% des Außenhandels wurden mit EG-Ländern abge wickelt. Die sowohl auf der Einfuhr- wie auf der Ausfuhrseite fünf wichtigsten Handelspartner des Landes blieben bei im übrigen unveränderter Rangfolge: die Niederlande, Belgien/Luxemburg, Frankreich, Italien und die USA. Die Aus fuhrwerte erhöhten sich um 19,9 auf 57,5 Mrd DM. Im Warenverkehr mit einer Anzahl von Ländern wurden außerordentliche Exporterfolge erzielt; am stärksten erhöhten sich die Lieferungen in die UdSSR 39,7 und Japan 38,1 Abgesehen von den Erdöl produzierenden Ländern, wuchsen hierbei die Importe wertmäßig besonders aus Brasilien 53,7%) und den USA 30,6%). Da für den Rohstoffbedarf seiner Industrie neben dem Import von Erzen die Erdöl zufuhr von besonderer Bedeutung ist, hatte sich Nordrhein-Westfalen am Aus bau des Ölhafens Wilhelmshaven finanziell erheblich beteiligt. Der Haushalt des Landes Hessen schloß 1973 im Gegensatz zu den letzten Jahren mit Einnahmen und Ausgaben von je 10,5 Mrd DM ausgeglichen ab, wobei die Zehnmilliardengrenze zum erstenmal überschritten wurde. Das Steueraufkommen des Haushaltsjahres belief sich auf insgesamt 7,4 Mrd DM, was einer Steigerung von 14 entspricht. Mit diesem Ergebnis wurde die Ver anschlagung im Haushaltsgesetz um 8,2 übertroffen. Auch Hessens Wirtschaft wurde von den Trends und Bewegungen mitbestimmt, die dem generellen Konjunkturverlauf sein Gepräge gaben. So entspannte sich die Lage am Arbeitsmarkt insbesondere gegen Jahresende fühlbar, ohne daß es zu einem Beschäftigungseinbruch kam. Die Zahl der Arbeitslosen betrug am 29

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1973 | | pagina 35