Luft- und Raumfahrtindustrie
Außenhandel
Baumwolle
Wolle
Tabak
Kaffee
Seefischmarkt Bremerhaven
bremischen Werften kamen 34,7% der in der Bundesrepublik fertiggestellten
Seeschifftonnage. Wertmäßig stand Bremens Schiffbauproduktion mit gut
1,5 Mrd DM bzw. einem Anteil von 31,5% an der Spitze aller deutschen Küsten
länder.
Das für die Luftfahrt schwierige Jahr 1973 schmälerte auch die Ertragslage der
in Bremen beheimateten Flugzeugindustrie. Besondere Erwartungen des
deutsch-niederländischen Unternehmens gelten dem erfolgreichen Turboprop
flugzeug F27 sowie den Kurzstreckenjets F 28 und VFW614, für die der Markt
durchbruch in diesem Jahr erwartet wird. Der eingeleiteten Kooperation mit
Rumänien im Bau der VFW614 wird große Bedeutung im Hinblick auf künftige
Absatzmärkte im Osten zugemessen. Die bremische Raumfahrtindustrie,
deren vielseitiges Forschungs- und Entwicklungsprogramm auch meerestech
nische Arbeiten umfaßt, erhielt in diesem Jahr von der Europäischen Raumfahrt
behörde ESRO den 600-Mio-DM-Auftrag für die Entwurfs- und Entwicklungs
phase des Europa-Weltraumlabors.
Der über die bremischen Häfen geleitete bundesdeutsche Außenhandelsumsatz
erreichte einen Wert von 23,4 Mrd DM und übertraf damit das Vorjahresergebnis
um 11 Während sich die Einfuhr um 7% auf 7,7 Mrd DM erhöhte, stieg die
Ausfuhr um 14% auf 15,6 Mrd DM. Die Ausfuhrsteigerung ergab sich vornehm
lich im Güterverkehr mit Afrika 39%) und Asien 30%), die Import
zunahme vor allem durch größeren Warenbezug aus afrikanischen Ländern
22%) und den USA 15%). Bremische Firmen waren am Außenhandels
verkehr der Bundesrepublik mit 7,8 Mrd DM beteiligt. Besonders stark ausge
prägt war die Zuwachsrate der bremischen Ausfuhr mit gut 38%, bedingt u. a.
durch Schiffsablieferungen und gestiegene Exporterlöse bei Wolle.
Der Anteil Bremens an den Rohbaumwollimporten der Bundesrepublik, die sich
um 21,9% auf 1 252872 Ballen steigerten, betrug 75%.
Der Wollimport der Bundesrepublik, mengenmäßig 65041 t, erhöhte sich wert
mäßig um rd. 4% auf 733 Mio DM. Über Bremen gingen dabei mehr als 90%
der in deutschen Seehäfen eingeführten Wolle.
An der Bremer Tabakbörse, Zentralmarkt aller indonesischen Exporttabake,
erbrachten neun Einschreibungen einen Gesamterlös von 96 Mio DM, ein
gegenüber den letzten Jahren reduziertes Ergebnis, das teilweise mit klimatisch
bedingten Qualitätsschwankungen zusammenhängt.
Mit der Aufbringung von nahezu 545 Mio DM an Kaffeesteuer, d. s. 44 des
bundesdeutschen Kaffeesteuer-Gesamtaufkommens, hat Bremen seine führende
Position als deutsches Röstkaffeezentrum weiter ausgebaut.
Von den Anlandungen auf den deutschen Seefischmärkten wurden 39,8% in
Bremerhaven umgeschlagen und ein Erlös von 189 Mio DM erzielt. Gut die
Hälfte des Wertes entfiel auf Tiefkühlfisch, für den Bremerhaven fang- und
industriemäßig besonders gerüstet ist; zu seiner Trawlerflotte gehören zwei
Drittel aller deutschen Seefroster. Bei den Frischfischanlandungen wurde da
gegen ein Rückgang zugunsten Cuxhavens registriert.