Doch auch hier scheinen sich neue Tendenzen abzuzeichnen, denn auf den Zentren des Geldhandels Zürich, Paris und London vertritt man wieder mehr und mehr die Meinung, daß der Dollar nur vorübergehend den Vorrang vor dem Gold haben wird und früher oder später das Gold sich doch als der unabhängige Wertmesser erweisen wird. Kapitalmarkt und Börse Die Restriktionspolitik der Deutschen Bundesbank und der Zinsauftrieb im Ausland haben nicht unerwartet auf unseren überaus geldmarktabhängigen Kapitalmarkt durchgeschlagen und den Kapitalmarktzins erheblich in die Höhe getrieben. Der Rentenmarkt hat an Funktionsfähigkeit eingebüßt, selbst die Beschränkung der in- und ausländischen Emissionstätigkeit vermochte einen beträchtlichen Kursverfall nicht zu verhindern. Mit dem Sinken der Kurse und dem Übergang zum 6,5%igen und später zum 7%igen Wertpapiertyp stieg die Rendite der umlaufenden Anlei hen von 6,3% auf über 8% an. Am Aktienmarkt folgten die Anleger 1969 weitgehend den Anregungen, die sich aus der ausgezeichneten Beschäftigungslage ergaben. Bei erhöhten Börsenumsätzen erzielten die Aktien einiger besonders konjunkturbegünstigter Branchen erhebliche Kursgewinne. Weitgehend konzentrierte sich jedoch das Börsengeschehen auf so- genannte Abfindungswerte, während die Standardwerte weniger gefragt waren. Für die Anleger in deutschen Aktien war das Jahr 1969 relativ befriedigend, während dje Entwicklung an den ausländischen Börsen - mit Ausnahme der japanischen und der schweizerischen - wenig günstig verlief. Der Feuchtwanger-ADCA-Index (1963 100%) stieg von 116,87 auf 131,69.

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1969 | | pagina 8