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Der erheblichen Vermehrung der Gläubiger und Spareinlagen entspricht unter den Aktiven
sowohl eine Steigerung der liquiden Mittel wie insbesondere der Kredite. Die Debitoren einschließlich
Vorschüsse auf Waren und Hypotheken erhöhten sich um rund RM 40 Millionen 25,5%) auf
rund RM 197,4 Millionen, wovon annähernd RM 32 Millionen auf den Sudetengau entfallen. Die
in 1939 anhaltende größere Geldflüssigkeit verminderte die Indossamentsverbindlichkeiten um
RM 18 Millionen. Der Rückgang der Avale beruht auf dem Wegfall des für Ende 1938 eingestellten
Betrages von RM 9,4 Millionen, die sich für sudetendeutsche Kredite verstanden, welche damals
noch auf den Namen von Prager Banken, aber bereits für unser Risiko liefen.
Die Umsätze erhöhten sich von 20,6 aui^ 23,3 Milliarden RM. Die Anzahl der Konten stieg
von 169800 auf 193100.
Die Zahl der Schuldner bezifferte sich Ende 1939 auf 13911. Bei 11975 Schuldnern lag
die Höhe der Inanspruchnahme unter RM 10000. Die Durchschnittshöhe der Ende 1939 in Anspruch
genommenen Kredite hat sich gegenüber den Vorjahren erhöht und stellte sich auf RM 13514.
Die Kundschaftseinlagen (ohne Banken), einschließlich der Spareinlagen mit ihrer stattlichen
Ziffer von rund 93 Millionen RM, stellen sich Ende 1939 auf 359,3 gegen 256,2 Millionen RM 1938.
Von ihnen entfallen
auf Einlagen bis zu RM 5Q00rund 30,7%
über RM 5Q00 bis RM 50000 37,2%
RM 5000032,1%
Unsere Währungsverpflichtungen sind gedeckt durch unsere Forderungen in fremder Währung.
Von den Auslands-Kreditoren von rund RM 9,5 Millionen fallen rund RM 3,5 Millionen 36,63
unter das deutsche Kreditabkommen von 1939, welches am 5. September 1939 gekündigt worden ist.
Mit U.S.A-, Holland, Schweiz und Belgien wurden später Sonder-Abkommen getroffen. Von dem
restlichen Teile von rund RM 6 Millionen betreffen rund RM 2,7 Millionen Protektorats-Gläubiger
und rund RM 3,3 Millionen sonstige Ausländer.
Die Verminderung unseres Besitzes in Wertpapieren um rund RM 9,2 Millionen^ rund
RM 30,5 Millionen gegen rund RM 39,7 Millionen 1938 ist lediglich verursacht durch rund
RM 9,3 Millionen Zeichnungsbeträge auf Reichsschätze 1938 IV. Folge, die Ende 1938 in unseren
Beständen ausgewiesen werden mußten, der Kundschaft aber erst in 1939 weiter berechnet werden
konnten.
Die Veränderungen innerhalb der Aktien-Posten c) und d) sind zurückzuführen auf den Verkauf
unnotierter Werte, deren Erlöse zum Erwerb verschiedener anderer Aktienwerte verwendet worden
sind, sowie auf die Umgruppierung von im Laufe des Berichtsjahres börsengängig gewordenen
bisher unnotierten Werten.
Im Umfang wie in der Zusammensetzung sind unsere Beteiligungen gegenüber dem Vorjahr
unverändert geblieben. Als maßgebliche sind zu nennen unsere kommanditistischen Beteiligungen
an den Bankhäusern Bassenge Fritzsche, Dresden, und Paul Schauseil Co., Halle. Beide Kom-
manditen haben auch in 1939 ein recht befriedigendes Ergebnis erzielt. Wir sind weiter durch
unseren Besitz an Aktien beteiligt an der Diskont-Kompagnie A.-G., Berlin, und der Diskont- und
Kredit-A.-G., Berlin, sowie der Aktien-Gesellschaft für Grundstücksverwertung, Leipzig, und der
Mitteldeutschen Grundstücks-Gesellschaft m. b. H., Halle.
In Verfolg der Ausdehnung unserer Bank nach dem Sudetengau beteiligten wir uns im Januar 1940
kommanditistisch an dem Bankgeschäft Roessler Co., Prag. Zur Vertiefung unserer Beziehungen
in dem neuen Arbeitsgebiet wurde in 1939 ein „Bezirksbeirat Sudetengau“ der Adca gebildet,
welchem dreizehn Herren der sudetendeutschen Wirtschaft angehören.
Die Bewertung unserer Bestände an Wertpapieren, Konsortial- und sonstigen Beteiligungen
ist in der üblichen vorsichtigen Weise vorgenommen.