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Einer Anzahl junger Mitarbeiter gaben wir durch Versetzungen zu anderen Niederlassungen
Gelegenheit, ihr Blickfeld auf dem Gebiete beruflicher Arbeit zu erweitern. Strebsamen Gefolg
schaftsmitgliedern erleichterten wir die Teilnahme an Fachkursen durch finanzielle Beihilfe.
Auch im vergangenen Geschäftsjahr bildeten die Hauptposten unserer freiwilligen sozialen
Ausgaben die Zahlung von Beiträgen zum „Beamtenversicherungsverein des Deutschen Bank- und
Bankiergewerbes“ für die Altersversorgung unserer aktiven Betriebsangehörigen und die Zahlungen an
416 bereits im Ruhestand lebende frühere Mitarbeiter. Im ersteren Falle brachten wir RM 278961.34
hierfür auf, und den Betrag von RM 537947.53 erreichten die Zuwendungen an die Ruheständler.
Über die Alltagsarbeit hinaus führten uns in den Räumen der Bank bei besonderen Anlässen
Betriebsappelle zusammen und außerhalb des Hauses galten Betriebsversammlungen und Kamerad
schaftsabende der Pflege nationalsozialistischen Geistes und kameradschaftlichen Zusammenlebens.
Der Vorstand und mit ihm zusammen die Gesamtheit der Betriebsangehörigen der Bank, denen
für ihre eifrige, verständnisvolle, vielfach aufopfernde Mitarbeit aufrichtiger Dank hiermit aus
gesprochen wird, sind auch in 1938 wieder, und nicht ohne Erfolg, bestrebt gewesen, die Adca
weiter zu festigen und zu entwickeln und gleichzeitig zu ihrem bescheidenen Anteil mitzuwirken
an der Lösung der Aufgaben, die der nationalsozialistische Staat den deutschen Banken stellt. Wenn
wir schon ganz allgemein den an uns herantretenden Kreditwünschen soweit irgend möglich ent
sprachen, so waren wir in besonderem Maße bemüht, uns kreditgebend und auch sonst fördernd
zu betätigen auf dem Gebiete, für welches der Vierjahresplan und sonstige vaterländische Interessen
in Betracht kommen. Den Export unseres Arbeitsbereiches nach Kräften zu unterstützen, haben
wir uns vor allem angelegen sein lassen. Auf der Importseite konnten wir uns u. a. an der Finan
zierung der Wolieirifuhr gemäß dem südafrikanischen Abkommen namhaft beteiligen. Das Ergebnis
unserer Bank bei Placierung von Reichsschatzanweisungen in 1938 darf als recht befriedigend
bezeichnet werden.
Der weiteren Entwicklung der Adca glauben wir um so mehr zuversichtlich entgegensehen zu
dürfen, als das neue Jahr eine erhebliche Ausdehnung der Bank mit sich bringen dürfte. Wir
sind im Begriff,, die sudetendeutschen Filialen
der Anglo-Cechoslovakischen und Prager Creditbank in Prag,
der Bank für Handel und Industrie ehemals „Länderbank“ in Prag und
der Böhmischen Industrialbank in Prag
zu übernehmen, soweit es sich um die an Sachsen angrenzenden Gebiete handelt. Eine unmittel
bare Betreuung des einschlägigen sudetendeutschen Geschäftes erfolgt durch uns bereits seit
einiger Zeit. In unserer Bilanz für 1938 wirkt sich die Transaktion nur, wie bereits gesagt, in
unserem Aval-Konto aus.
Leipzig, im März 1939.
Der Vorstand der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt.
Dr. v. Schoen. G. Sachau.
Dr. Schaefer.
v. Möller. Bassermann.
Dr. Hänlein.