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mitglieder. Wir beschäftigten Ende des Jahres 77 Lehrlinge. 13 weibliche Angestellte schieden
1937 infolge Verheiratung aus unseren Diensten; wir zahlten ihnen Heiratsbeihilfen.
Was die Altersversorgung anbelangt, so ist unsere gesamte Gefolgschaft bei der Reichs
versicherungsanstalt für Angestellte und zusätzlich beim Beamtenversicherungsverein für das Deutsche
Bank- und Bankiergewerbe a. G. versichert. Unsere freiwilligen Aufwendungen für 408 im Ruhestand be
findliche ehemalige Mitarbeiter und Hinterbliebene betrugen rund RM 560 000.im vergangenen Jahre.
ln 71 Geburtsfällen in den Familien unserer Angestellten zahlten wir Beihilfen von je
RM 50.und eröffneten den neugeborenen Kindern ein Sparbuch mit je RM 10.Stammeinlage.
Das Sterbegeld, welches wir neben der Fortzahlung der Bezüge auf die Dauer von drei Monaten an
die Hinterbliebenen nach mindestens dreijähriger Dienstzeit zahlen, haben wir auf RM 300.erhöht.
In Fällen besonderer Not und schwerer Krankheit, zahlten wir Sonderhilfen. Außerdem
flossen wiederum die Zinsen aus den Stiftungen früherer Vorstandsmitglieder durch Krankheit
heimgesuchten und unverschuldet in Not geratenen Arbeitskameraden und Ruheständlern zu.
Der beruflichen Fortbildung unserer Gefolgschaftsmitglieder widmeten wir allenthalben unsere
Förderung. Auch im vergangenen Jahre nahmen 3 Arbeitskameraden an den Kursen der Reichs
gruppe Banken (Führerschulurig für das deutsche Bankgewerbe) in Frankfurt/M. mit Erfolg teil;
die Kosten übernahmen wir.
Wir erleichterten durch geldliche Unterstützung unseren Gefolgschaftsmitgliedern die Teil
nahme an Fachkursen der DAF.
Den Lehrlingen gilt unsere besondere Betreuung. Die in Leipzig bei den einzelnen Depositen
kassen beschäftigten Lehrlinge rufen wir von Zeit zu Zeit in der Zentrale zusammen, um mit
ihnen das praktische Geschah durchzusprechen und uns vom Fortschritt in der Ausbildung zu über
zeugen. In entsprechender Weise werden auch die Lehrlinge bei unseren Niederlassungen betreut.
In kultureller und sportlicher Hinsicht förderten wir die bei den einzelnen Niederlassungen zur
geistigen Erholung und körperlichen Ertüchtigung getroffenen Einrichtungen durch Anschaffung von guten
Büchern für die Werkbücherei, von Musikinstrumenten und von Sportgeräten. Bei der Zentrale wurde
eine Werkschar ins Leben gerufen; die für den Dienstgebrauch nötigen Uniformen schafften wir an.
Bei der Ausgestaltung unserer Geschäftsräume und Arbeitsplätze dienen uns die Bestrebungen
des Amtes „Schönheit der Arbeit“ zur Richtschnur. Hierbei haben wir insbesondere die Räume
unserer Zwickauer Niederlassung nach diesen Gesichtspunkten erneuert und dort sowie auch bei
anderen Niederlassungen neue Gemeinschaftsräume geschaffen.
Bei besonderen Anlässen eröffneten Betriebsappelle die Werktagsarbeit mit einer Feierstunde.
Kameradschaftsabende und Betriebsversammlungen dienten der weiteren Förderung des Gemein
schaftsgeistes. Betriebsführer und die Mitglieder des Vertrauensrates aus der Gefolgschaft arbeiteten in
•allen Niederlassungen Hand in Hand, und alle Betriebsangehörigen der Adca gaben durch Arbeits
freude und Eifer ihr Bestes, den weiteren Aufstieg unserer Bank zu ermöglichen. Hierfür sprechen
wir allen Angehörigen der Adca unseren aufrichtigen Dank und unsere volle Anerkennung aus.
Die Entwicklung im neuen Jahr ist befriedigend. Die Bilanzsumme hat sich bis Ende Mai
um RM 7,254 Millionen auf rund RM 318,8 Millionen erhöht, die Summe der Kundschafts- und
Spareinlagen um rund RM 7,2 Millionen auf rund RM 247,7 Millionen. Wir übernahmen in 1938
das Bankhaus S. Mattersdorff, Dresden, das wir als Abteilung Seestraße weiterführen, und das
Bankhaus Bruno Tribbensee in Olbernhau, dessen Geschäft wir mit unserer dortigen Zweigstelle
vereinigten. Wir glauben, der weiteren Entwicklung unseres Instituts mit der Zuversicht entgegen
sehen zu dürfen, die sich ergibt aus dem festen Vertrauen auf die Zukunft des neuen Deutschland.
Leipzig, im Juli 1938.
Der Vorstand der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt.
Dr. v. Schoen. G. Sachau, v. Möller.