Bericht des Vorstandes.
Wenn wir trotz der befriedigenden Zahlen der Bilanz und der günstigen Ziffern der Gewinn-
und Verlust-Rechnung unsere Aktionäre bitten müssen, sich noch einmal mit einem dividendenlosen
Abschluß abzufinden, so liegt der Grund für diesen auf eingehenden und sorgfältigen Erwägungen
beruhenden Vorschlag in der Erkenntnis, daß der Adca am besten gedient ist, wenn der gesamte
erzielte Gewinn nochmals zu Abschreibungen und Rückstellungen zwecks Stärkung der Bank ver
wandt wird.
Wie aus der Gewinn- und Verlust-Rechnung ersichtlich, sind auf der Einnahme-Seite nur
Zinsen und Provisionen eingestellt worden. Die Erträgnisse aus Bankgebäuden (fremde Mieten)
sind mit rund RM 250000 zur Abschreibung auf Bankgebäude vorweg verwandt worden, des
gleichen die Erträgnisse aus sonstigen Immobilien mit rund RM 150000 zur Verminderung dieser
Bilanzposition. Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen, Devisen und Sorten sowie sonstige
Einnahmen und Buchgewinne haben vorab zur Vermehrung stiller Rücklagen Verwendung gefunden.
Die Steigerung der Zins- und Provisionseinnahmen um zusammen rund RM 1600000 beruht
zum Teil auf dem Anwachsen des Geschäftes, zum Teil auf der durch die Besserung der Ver
hältnisse gegebenen Möglichkeit, solche Zinsen und Provisionen, die früher ganz oder teilweise
zurückzustellen waren, zu vereinnahmen. Die gesamten Unkosten und Aufwendungen, welche
nennenswerte Veränderungen gegenüber dem Vorjahr nicht zeigen, finden Deckung in den Zins-
und Provisionseinnahmen mit der Maßgabe, daß ein Saldo von RM 580000 verbleibt, welcher
als weitere Abschreibung auf Bankgebäude Verwendung findet. Diese Abschreibung rechtfertigt
sich und erscheint notwendig im Hinblick auf den besonders im Vergleich zum Aktienkapital
ungewöhnlich hohen Stand dieses Bilanz-Aktivums.
Der Umsatz stieg in 1936 gegen 1935 von RM 13,1 Milliarden auf RM 15,6 Milliarden,
die Zahl der Konten von 148000 auf 157700, die Summe der Kundschaftseiniagen von RM 199 Mil
lionen auf RM 208 Millionen. An neuen Krediten (ohne Diskontkredite) wurden rund RM 120 Mil
lionen eingeräumt. Die größere Hälfte hiervon (53%) entfiel auf Kredite bis zu RM 20000 im
Einzelfalle. Die Durchschnittshöhe des einzelnen Kredites der am Jahresschluß vorhandenen Debi
toren (ohne Diskontkredite) stellte sich auf RM 8959 gegen RM 9675 im Vorjahr.
Die Bezüge des Vorstandes beliefen sich in 1936 auf RM 77000, diejenigen des Aufsichts
rates auf RM 55645.83.
Im Jahre 1936 übernahmen wir im Wege freundschaftlicher Verständigung die Filialen der
Dresdner Bank in Döbeln und Roßwein (hier mit Bankgebäude), sowie die Niederlassung der
Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft in Aue, die wir mit unseren an diesen Plätzen bereits
bestehenden Niederlassungen vereinigten. Wir übernahmen ferner die altangesehenen Bankhäuser
Hammer Schmidt in Leipzig und F. A. Neubauer in Magdeburg, letzteres einschließlich ihres
Bankgebäudes, in welches unsere Niederlassung in Magdeburg aus ihren bisher gemieteten Geschäfts-