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des offenen Handelsgesellschaftsvertrages über die Sächsische Staatsbank vermittelte Staats
haftung; dies um so mehr, als die Golddiskontbank sich zur Übernahme von noch RdH, 1 Million
Aktien bereit erklärt hat und uns vom Reich weitere namhafte Beträge in Schatzanweisungen
zur Vermehrung der inneren Rücklagen überlassen werden, während gleichzeitig der Säch
sische Staat, worüber der Landtag noch zu befinden haben wird, eine ähnliche Maßnahme
zu treffen beabsichtigt. Die Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen der Adca
zum Freistaat Sachsen und zur Sächsischen Staatsbank wird ihren Ausdruck finden in einer
künftigen Vertretung der Staatsregierung im Aufsichtsrat der Adca, dem in der Folge auch
der Präsident der Sächsischen Staatsbank zugewählt werden soll, während umgekehrt der
Eintritt eines Vertreters der Adca in den Beirat der Sächsischen Staatsbank in Aussicht
genommen ist. Der Generalversammlung wird ferner vorgeschlagen werden, je zwei Ver
treter des Reichs und der Golddiskontbank sowie, unter dem Gesichtspunkt der Pflege
der traditionellen Beziehungen der Adca zur Industrie und zum Handel von Sachsen, ver
schiedene führende Persönlichkeiten aus diesen Kreisen dem Aufsichtsrat zuzuwählen.
Nach dieser Neuordnung, welche eine Aufhebung der gegenseitigen Haftung der
Staatsbank und der Adca für ihre Kreditoren die nur in Gemäßheit des deutschen
Kreditabkommens von 1932 für die unter das Stillhalteabkommen fallenden Auslandsgläu
biger bestehen bleiben wird mit sich bringt, wird die Adca in Zukunft mit einem
Kapital von Ro/£ 20 Millionen, offenen Reserven von R<M 6 Millionen und erheblichen stillen
Rücklagen arbeiten.
Die Vereinbarungen wegen Abgeltung der uns zu überlassenden Schatzanweisungen sind
nunmehr dahin präzisiert worden, daß wir aus dem jährlichen Reingewinn zunächst 15%,
später 10 sowie nach einer Dividende von 6 von dem hierüber hinaus erzielten Rein
gewinn 60% abzuführen haben.
Wegen der Möglichkeit des Rückerwerbs derjenigen R14 Millionen Aktien, welche
jetzt die Golddiskontbank übernimmt, sind entsprechende Vereinbarungen getroffen worden.
Die bisherigen offenen Reserven von R<M 11 Millionen sowie der aus der Zusammen
legung von RdH 18 Millionen Aktien im Verhältnis 31 sich ergebende Buchgewinn von
R«# 12 Milhonen dienen ebenso wie der Betriebsgewinn des Jahres 1931 von rund R
2 Milhonen zur Vornahme von Abschreibungen und Rückstehungen.
Die Zurückziehung kurzfristiger Auslandsgelder berührte uns verhältnismäßig wenig,
da wir wie auch in unserem vorjährigen Geschäftsbericht bereits erwähnt das in der
Hereinnahme kurzfristigen Auslandsgeldes hegende Risiko stets entsprechend eingeschätzt
und daher unsere Engagements auf diesem Gebiete von jeher in mäßigen Grenzen gehalten,
diese mäßigen Engagements im übrigen bereits seit 1930 aus eigener Initiative heraus stark
ermäßigt halten. Der aus der Geschäftsschrumpfung sich ergebenden Verringerung unserer
Inlandskreditoren vermochten wir zu begegnen; eine Diskontierung von Wechseln bei der
Akzept- und Garantie-Bank brauchten wir nicht in Erwägung zu ziehen.
Der Gesamtumsatz von einer Seite des Hauptbuches stellte sich in 1931 auf rund
RcM 17,5 Milliarden gegen rund RcM 21,9 Milliarden im Vorjahr. Die Zahl der Konten hat
sich von 123339 Ende 1930 auf 117588 Ende 1931 verringert.
Wir unterhalten an 14 Plätzen Hauptfihalen, daneben an 61 Plätzen 82 Nebenstellen
und Stadtdepositenkassen.
Die Zahl der Angestellten belief sich auf 2372 am 1. Januar 1932 gegen 2591 am
1. Januar 1931.
Für das Jahr 1931 betragen die gesamten Bezüge des Vorstandes R<M 337 800.und
diejenigen des Aufsichtsrates RM 64500.