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mit annähernd R900000. Demgegenüber zeigen die Aufwendungen für Wohlfahrts
einrichtungen, Beamtenabfindungen und soziale Lasten eine Steigerung von annähernd
Reft 200000. Die im Jahre 1930 gezahlten Pensionen und Abfindungen bleiben nicht weit
zurück hinter einem Betrage, der einer 2°/oigen Dividende auf unser Kapital entsprechen
würde. Auf der Kreditseite der Gewinn- und Verlustrechnung ist ersichtlich, daß die Ein
nahmen aus Zinsen, Wechseln und Devisen um rund R<M 1 200 000, die Provisionen noch
etwas stärker, nämlich um rund R1 300 000 zurückgegangen sind.
Die Kreditoren zeigen einen Rückgang von rund RdH 23 Millionen, der in Anbetracht
der ganzen Verhältnisse als mäßig zu bezeichnen sein dürfte. Innerhalb der Kreditoren
haben sich die seitens der Kundschaft bei Dritten benutzten Kredite um mehr als
R4 Millionen erhöht, entsprechend der Steigerung des Aktivpostens „Vorschüsse auf
Waren und WarenVerschiffungen“. Es kommt hierin neben unserer besonderen Pflege des
Remboursgeschäftes zum Ausdruck sowohl die Leistungsfähigkeit der sächsischen Industrie
im Export und im Import, wie auch das dankenswerte Vertrauen der ausländischen Bankwelt, die
uns die erforderlichen Facilitäten bereitwilhgst zur Verfügung stellte. Der geringe Rückgang
der Debitoren in laufender Rechnung von knapp anderthalb Millionen Reichsmark zeigt, wie
sehr wir bestrebt gewesen sind, der sächsischen Wirtschaft, trotz des Rückganges der uns
zur Verfügung stehenden Mittel, zu dienen.
Die Ermäßigung der Kreditoren hat sich danach in erster Lmie ausgewirkt bei den
liquiden Positionen der Bilanz. Die Wechsel sind um annähernd IW£ 15 Milhonen, die
Guthaben bei Noten und Abrechnungsbanken um rund R6 Milhonen zurückgegangen.
Dem steht der Zugang bei Kasse, fremden Geldsorten und Kupons von annähernd anderthalb
Millionen Reichsmark und die Steigerung der Nostro-Guthaben um annähernd zwei Milhonen
Reichsmark gegenüber. Bei Würdigung der hieraus resultierenden Verminderung der
Liquidität muß andererseits in Betracht gezogen werden, daß unsere Auslandskreditoren
ohne Rembourse sich auf einen relativ recht geringen Betrag stehen, da wir das in der
Hereinnahme kurzfristiger ausländischer Gelder hegende Risiko nie unterschätzt und daher
unsere Engagements auf diesem Gebiete von jeher in mäßigen Grenzen gehalten haben.
Die Rückgänge auf dem Konto Wertpapiere und Konsortialbeteiligungen beruhen zum
Teil auf Abwertungen.
Die Erhöhungen des Bankgebäude-Kontos ergeben sich in der Hauptsache aus dem
Erwerb eines eigenen Bankgebäudes in Zeitz, sowie dem völligen, einem Neubau nahe
kommenden Umbau des Bankgebäudes in Naumburg.
Von unseren dauernden Beteüigungen erwähnen wir die Anhalt-Dessauische Landes
bank, Dessau, die für 1929 wieder recht befriedigend arbeitete und die gleiche Dividende
von 8% wie in den Vorjahren zur Verteilung brachte, sowie ferner die Amsterdamsche
Crediet Maatschappij N. V., Amsterdam, die für das Jahr 1929 eine Dividende von
4% aussohüttete.
Im abgelaufenen Jahre übernahmen wir das seit 1874 in Zeitz bestehende Bankgeschäft
Kühne Emesti. Wir eröffneten ferner zwei neue Depositenkassen in Leipzig. Die Filiale
in Eisleben wurde geschlossen.
Der Gesamtumsatz von einer Seite des Hauptbuches stellte sich in 1930 auf rund
RoÄ 22 Milliarden gegen Rc^ 24 Milliarden im Vorjahre.
Die Zahl der Angestellten belief sich auf 2591 am 1. 1.1931 gegen 2765 am 1. 1. 1930.