Bericht des Vorstandes.
Für das Jahr 1926 bringen wir unseren Aktionären die Verteilung einer Dividende
von 10°/o in Vorschlag gegen je 8 °/0 in den Jahren 1924 und 1925.
Die Gewinnsteigerung, welche die Verteilung der erhöhten Dividende ermöglicht, beruht
bei uns, wie wohl bei den meisten deutschen Banken, lediglich auf dem starken Anwachsen
der Erträgnisse aus dem Effektengeschäft. Die Erträgnisse des Konto-Korrent-Geschäftes
sind auch in 1926 leider noch keineswegs befriedigend gewesen. Einmal kommen hier
in Betracht die Unkosten, welche nach wie vor gegenüber den Vorkriegsverhältnissen eine
exorbitante Höhe aufweisen; zwar zeigt der Posten „Gehalte und Handlungsunkosten“ mit
KoÄ 13772000 eine Ermäßigung gegenüber dem Vorjahre von rund I\<M 600000. Dem
gegenüber sind aber die Ausgaben für Wohlfahrtseinrichtungen, Beamtenabfindungen und
soziale Lasten um rund R170000 auf 1247000 gestiegen; und auch die Steuern
weisen gegenüber dem Vorjahre noch eine Erhöhung um rund Rez/f 70000 auf RcH 1566000
aus. Gegenüber knapp <M 6 Millionen im letzten Friedensjahro 1913 stellen sich die
gesamten Unkosten des Jahres 1926 somit auf rund Ro# 16,5 Millionen.
Neben dieser Höhe der Unkosten war für die Ergebnisse des Konto-Korrent-Geschäftes
von besonderer Bedeutung die starke Verringerung der Zinsspanne, welche im Laufe des
Jahres 1926 gegenüber 1925 eingetreten ist. Einen Ausgleich hierfür konnte die Ausdehnung
des Konto-Korrent-Geschäftes, die in einer Steigerung der Kreditoren von 176 Millionen
auf Rdl 222 Millionen und in einem Anwachsen der Debitoren (einschließlich Lombards und
Reports, sowie einschließlich der Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen) von
Ro# 120 Millionen auf RcM 143 Millionen zum Ausdruck kommt, nicht bringen. Wir ver
schließen uns gewiß nicht der Wichtigkeit der Verbilligung der Bankkredite für unsere
Wirtschaft. Gedeihen von Handel, Industrie und Landwirtschaft bilden die Wurzel auch
unseres Geschäftes. Es sollte aber, wenn man die Kreditbedingungen Deutschlands, wie
dies vielfach geschieht, mit denen des Auslandes vergleicht, insbesondere auch bei maß
gebenden Stellen nicht verkannt bzw. außer acht gelassen werden, daß für das deutsche
Bankgewerbe eine Reihe ungünstiger Faktoren vorliegt, die für das Ausland im allgemeinen
nicht in gleicher Weise in Betracht kommen. Die den deutschen Banken nicht in ihrem,
sondern im öffentlichen Interesse zugewiesenen Aufgaben erfordern nach wie vor viel Zeit
und Unkosten. Die wesentlich kleineren Einzelumsätze, wie sie insbesondere auch in den
kleinen und kleinsten Abschnitten der Aktien, Wechsel und Schecks zum Ausdruck
kommen, wirken gegenüber den Vorkriegsverhöltnissen stark verteuernd. Es sei darauf hin
gewiesen, daß beispielsweise bei der Abrechnungsstelle Leipzig der Betrag der Umsätze