6 klar sein, daß es mag man theoretisch denken, wie man will in der Praxis nicht möglich ist, innerhalb eines beschränkten Wirtschaftsgebietes, wie das Land Sachsen es darstellt, eine besondere Steuer- und Gebührenpolitik zu betreiben, welche der sächsischen Wirt schaft ungleich höhere Lasten auflegt, als sie in den benachbarten Ländern getragen werden müssen. Nicht zuletzt die Arbeiterkreise haben das größte Interesse daran, daß die sächsische Industrie der außersächsischen Konkurrenz gewachsen bleibt und nicht gezwungen wird, ihre Betriebe zu schließen. An dem Kampf, welcher im abgelaufenen Jahre seitens verschiedener Stellen, so in erster Linie der sächsischen Handelskammern und des Verbandes Sächsischer Industrieller, gegen die zu hohen sächsischen Gebühren geführt wurde, haben wir uns lebhaft beteiligt. Trotz einiger Erleichterungen, welche das Jahr 1925 gebracht hat, ergibt ein Ver gleich zwischen den Gebührensätzen Sachsens und der angrenzenden Länder noch immer ein sehr ungünstiges Bild für Sachsen. Wir führen folgendes Beispiel an: Die Eintragung einer Sicherungshypothek in Höhe von R<M 1 000 000 erfordert an Gerichtsgebühren und Stempelkosten in Sachsen2 515.2 000.4 515. in Preußen1 240.1 000.2 240. in Thüringen 1 550.1 550. Wenn die deutschen Banken im allgemeinen in der Lage sind, für 1925 die gleiche Dividende wie für das Jahr 1924 zur Verteilung zu bringen, und wenn auch wir, in Über einstimmung hiermit, unseren Aktionären wiederum dieselbe Dividende von 8 vorschlagen, die wir für 1924 zur Ausschüttung gebracht haben, so darf jedenfalls nicht übersehen werden, daß es den Banken nicht leicht gewesen ist, dieses Erträgnis herauszuwirtschaften. Weitgehende Rationalisierung uiid Technisierung des Betriebes zusammen mit einem ener gisch durchgeführten Abbau haben erst die Möglichkeit zur Erzielung der mäßigen Renta bilität mäßig insbesondere unter dem Gesichtspunkt des durch die allgemeine Geldlage noch immer bedingten hohen Zinsfußes in Deutschland wie sie in dem Rahmen der von 8 °/0 bis 10 sich bewegenden Dividenden der deutschen größeren Banken zum Ausdruck kommt, ergeben. Auch bei uns hat der bereits in 1924 eingeleitete Abbau in 1925 weitere Fortschritte gemacht. Die Zahl der Angestellten der Adca belief sich am 1. Januar 1925 auf 3757, am 1. Januar 1926 auf 3210 (Höchstzahl 1923 im Herbst 8437). Sie beträgt aber damit immer noch reichlich das Doppelte der Friedensziffer, wobei allerdings berück sichtigt werden muß, daß die Adca seit 1913 zahlreiche neue Niederlassungen, viele davon untpr Übernahme anderer Banken und Bankfirmen, errichtet haEnde 1925 bestanden noch an 80 Plätzen Niederlassungen der Adca (gegen 30 vor dem Kriege) gegenüber einer Höohstzahl von 103. Bezüglich des Abbaues der Filialen sind uns, wie wir glauben, ge wisse Grenzen gezogen. In dieser Hinsicht wird sich die Adca nicht ohne weiteres mit einer Berliner Großbank vergleichen lassen. Für uns als Provinz-Großbank ist gerade eine enge Durchsetzung unseres Hauptarbeitsgebietes mit zahlreichen Filialen ein, wie wir über zeugt sind, Faktor von ganz besonderer Bedeutung. Die Kosten für Wohlfahrtseinrichtungen, soziale Lasten und Abfindungen haben wir in diesem Jahre mit rund Roß 1 070 000 gesondert ausgewiesen. Sie stellen sich ins besondere unter dem Gesichtspunkt der Abfindungen in 1925 115p reichlich Roß 300 000 Gerichtskosten Stempel zusammen R dH RoH, Ro#

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1925 | | pagina 8