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Zentrale in Leipzig ist in letzter Zeit von Vertretern zahlreicher Banken und Bankfirmen
besichtigt worden, um unsere Einrichtungen kenneïLzulernen, und es ist uns von den Besuchern
stets bestätigt worden, daß nach deren Eindrücken die Adca hinsichtlich der Mechanisierung
des Betriebes mit an der Spitze der deutschen Bankinstitute marschiert.
Die Ausdehnung unseres Konto-Korrent-Geschäftes, wie sie in der Steigerung der
Ziffern der Debitoren und Kreditoren zum Ausdruck kommt, hat bereits Erwähnung gefunden.
Besonders erfreulich war es für uns, daß wir der stark im- und exportierenden sächsischen
Industrie durch Vermittlung von Auslandskrediten, insbesondere Rembourskrediten, in
weitestem Umfange dienlich sein konnten. Unsere Auslandsbeziehungen haben wir auch
weiterhin besonders gepflegt. Nachdem wir schon früher wie dies auch jetzt noch dauernd
geschieht durch Besuche im europäischen Ausland bestrebt waren, die alten, angenehmen
Beziehungen zwischen der ausländischen Bänkwelt und der Adca wieder auszugestalten,
haben wir im abgelaufenen Jahre mit Erfolg Veranlassung genommen, durch Entsendung
eines Vorstandsmitgliedes nach New York und Chicago auch unsere dortigen Bank
verbindungen wieder in eugere und persönliche Berührung mit uns zu bringen.
Wenig zu sagen ist über das Effekten- und das Konsortialgeschäft des abgelaufenen
Jahres. Auf dem Effektenmarkt herrschte bis weit in den Herbst 1924 hinein eine große Stille.
Gelegenheit zu neuen Konsortialgeschäften bot sich verhältnismäßig wenig. Wir waren
in 1924 beteiligt an der Übernahme von Aktien bzy. an der Gründung folgender Gesellschaften:
Bank für deutsche Industrie-Obligationen, Berlin,
Braunkohlenabbau-Verein „Zum Fortschritt“, Meuselwitz,
Deutsche Golddiskontbank, Berlin,
Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen F. Zimmermann Co., Halle a./S.,
Leipziger Lebensversicherung Aktiengesellschaft, Leipzig,
Nestler Breitfeld Aktiengesellschaft, Erla i. Erzgeb.,
Vereinigte Holzstoff- und Papierfabriken Aktiengesellschaft, Niederschlema.
Ferner wirkten wir mit bei der Ausgabe folgender Anleihen:
10°/oige Goldanleihe der Aktiengesellschaft Sächsische Werke,
8 °/0 ige Goldanleihe der Bank für Goldkredit A. G., Weimar,
6 °lo ige Feingoldanleihe der Stadt Halle,
6 °/o ige Goldmark-Anleihe der Stadt Zwickau von 1924.
Unsere Beteiligung an der Golddiskontbank in Höhe von 100 000, die wir voll ein
gezahlt hatten, ist inzwischen in neue Reichsbankanteile umgewandelt worden.
Die unwesentlichen Erhöhungen des Bankgebäude-Kontos und des Immobilien-Kontos
betreffen auf vorsichtiger Basis bewertete Neuerwerbungen. Die in 1924 aufgewandten
Umbaukosten, die sich insbesondere auf unsere Bankgebäude in Dresden und Breslau
bezogen, sind zur Abschreibung gelangt.
Der Geschäftsgang bei unserer Devisenabteilung war auch in 1924 ein lebhafter.
Das von ihr erzielte Resultat hat zu dem Gewinnergebnis erheblich beigetragen.
Die uns befreundeten Banken, an denen wir durch Kapitalbesitz interessiert sind,
haben durchweg in 1924 erfreulich gearbeitet. Dies gilt insbesondere für die Amster-
damsche Crediet Maatschappij, Amsterdam, und1 die Anhalt-Dessauische Landesbank, Dessau.